Die Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. trauert um ihren Gründungsvater
Wolfgang „Max“ Morlock
Im Jahr 1985 war Wolfgang Morlock federführend bei der Gründung der Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. beteiligt. Unter seiner Leitung wuchs die Mitgliederzahl erfreulicherweise sehr rasch an, so dass eine bis heute gut ausgebildete und ausgerüstete Anzahl an Höhlenrettern aus ganz Südwestdeutschland einsatzbereit ist.
In Anerkennung seiner Verdienste für die Höhlenkunde sowie für die Rettung aus unterirdischen Hohlräumen wurde Wolfgang Morlock im März 2013 mit der Landesehrennadel ausgezeichnet.
Wolfgang, den nicht nur seine Freunde von der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Stuttgart unter dem Namen „Max“ kannten, war viele Jahre auch Vorsitzender der Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. Bei den Speläologen war er vor allem bekannt durch viele Forschungen in den Höhlen des Landes und der weiten Welt, über die er dann in zahlreichen exzellent bebilderten Diavorträgen berichtet hatte.
Als Ehrenvorsitzender stand Wolfgang Morlock der Höhlenrettung auch nach seinem
2008 erfolgten Ausscheiden aus dem Amt weiterhin tatkräftig zur Seite. Sein Rat war vor allem gefragt, wenn es um heikle Angelegenheiten ging. Seine zahlreichen Kontakte bei den Speläologen sowie bei den Behörden konnte er oft nutzbringend einsetzen, um auftretende Probleme im Interesse der Höhlenforscher zu lösen.
Als leidenschaftlicher Taucher verbrachte er seine Freizeit gerne unter Wasser, am liebsten, wenn er dabei noch eine Höhle betauchen konnte. Davon wurde er jedoch im weiteren Verlauf seiner Erkrankung immer öfters abgehalten, was jedoch seinen vielen weiteren Projekten unter und über der Erde keinen Abbruch tat.
In der letzten Zeit zog er sich immer mehr in sein familiäres Umfeld zurück. Hier erlag Max auch seiner Erkrankung und wurde am 5. März 2018 von seinen Leiden erlöst.
Bei unserem Freund, Gründervater, langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden möchten wir uns alle für die unzähligen Stunden, die er mit uns verbracht hat, für gelungene Rettungsaktionen, gemeinsame Höhlentouren und diverse Tauchgänge bedanken. Max wird uns immer in Erinnerung bleiben und einen Platz in unseren Herzen einnehmen.
Du wirst uns fehlen.
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Foto: Matthias Leyk, HRBW |
Foto: Matthias Leyk, HRBW |
Neuer LHK-Flyer
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Der LHK-Flyer präsentiert sich in neuem Design. Das überarbeitete Faltblatt ist ab sofort erhältlich und soll mit einigen Farbbildern und knappen Texten über die Ziele des Landesverbands informieren und für diesen und seine Mitgliedsvereine werben. (yb 17.12.2017) |
8. Geoparkfest am 18. Juni 2017 in Sontheim an der Brenz
Bereits seit 2010 findet das Geoparkfest jährlich wechselnd an einer der zahlreichen Infostellen statt. So erwartete die Besucher in diesem Sommer rund um das Schloss Brenz vielseitige Programmpunkte rund um die Themen Geologie und Erdgeschichte. Infostellen des gesamten UNESCO Geoparkes Schwäbische Alb präsentierten bei freiem Eintritt von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr spannende Informationen und Mitmachaktionen für die ganze Familie.
Das Geoparkfest ist ein Ereignis für Jung und Alt und zeichnete sich in diesem Jahr vor allem durch die Beteiligung von über 30 Geopark-Infostellen, geologischen Vereinigungen und Verbänden sowie weiteren Teilnehmern aus. Dementsprechend vielseitig war das Angebot für die Gäste: von einem Schiefer-Klopfplatz über Fango kneten und Schneckensieben bis hin zu Schaupräparationen von Fossilien war einiges geboten. Streichelzoo, Glücksrad und Quizangebote sowie eine Hüpfburg rundeten das Programm ab.
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Schloss Brenz | Schautafeln des Landesverbandes |
Der Landesverband für Höhlen- und Karstforschung in Baden-Württemberg e.V. (LHK) war auch dabei. Schon bei den Vorbereitungen und dem Aufbau am 16. Juni 2017 war ich am Schloss Brenz. Dort hatte der LHK im 2. Obergeschoss die Möglichkeit, seinen Stand aufzubauen, um die Tätigkeiten des Verbandes vorzustellen.
Anhand unserer Schautafeln, vielen weiteren Bildern und einer komplett ausgerüsteten Höhlenforscher-Schaufensterpuppe vom Höhlenverein Blaubeuren konnte ich so die vielen sehr interessierten Besucher über unsere Tätigkeiten, die Höhlenforschung und den Höhlenschutz informieren.
Das Geoparkfest und auch unser Stand war bei herrlichem Wetter sehr gut besucht.
Gunter Pantel, 24.09.2017
Steigen Sie am 17.09.2017 mit ein – in die Höhlenforschungsprojekte des Höhlenvereins Blaubeuren
Am Tag des Geotops, am Sonntag, dem 17.09.2017, veranstaltet der Höhlenverein Blaubeuren im HöFo-Haus in Blaubeuren-Seißen, einen Filme- und Vortragstag mit praktischen Demonstrationen und Mitmachmöglichkeiten bei der Befahrungstechnik und der Höhlenrettungstechnik.
Von 10:00 bis 18:00 Uhr werden Filme und Vorträge von den Forschungsprojekten Vetterhöhle im Blauhöhlensystem, Steebschacht, Bärentalhöhle und Farrenwiesschacht geboten.
Höhlen zu „befahren“ bedeutet aber nicht nur, auf allen Vieren durch enge Gänge zu robben. Jeder Höhlenforscher sollte sich sicher auch am Seil bewegen können. In unserem Kletterpark in den Bäumen rings um das HöFo-Haus können Sie sich selbst ein Bild von die Ausrüstung eines Höhlenforschers machen und sich nach Belieben am Seil, einer Seilbahn und an Flaschenzügen austoben. Zu Ihrer Sicherheit hat der HvB sich hierfür Unterstützung von der Höhlenrettung Baden-Württemberg geholt, die Ihnen außerdem Einblicke in verschiedene Manöver eines Höhlenretters geben wird.
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Glasfelsenhalle in der Vetterhöhle | Rettung aus dem Seil |
Das Höfohaus ist an diesem Tag bewirtschaftet, und Sie können sich mit kleinen Speisen und Getränken sowie mit Kaffee und Kuchen stärken. Die Vereinsmitglieder freuen sich über zahlreiche interessierte Besucher und beantworten gerne alle ihre Fragen rund um die Höhlenforschung.
Eine Anfahrtsskizze und weitere Informationen zum Verein finden Sie auf unserer Homepage unter www.hoehlenverein-Blaubeuren.de
Schertelshöhle bei Westerheim mit neuer LED-Beleuchtung wiedereröffnet
Mit prominenten Festrednern wurde am 8. April 2017 die mit LED-Lampen neu beleuchtete Schertelshöhle bei Westerheim wiedereröffnet.
Wie einem Bericht vom 10.04.2017 in der Ulmer Südwestpresse zu entnehmen ist, hatte das Projekt 5 Jahre Planungszeit in Anspruch genommen und neben 600 Arbeitsstunden der Höhlenvereinsmitglieder auch noch 60.000 Euro gekostet. Aber die neue, in der Höhle weitgehend kaschierte Technik ist energiesparend und umweltfreundlich und wird den Stromverbrauch um mehr als 80 Prozent reduzieren.
Petra Boldt, die Vorsitzende, sprach im Namen des LHK folgendes Grußwort:
„Lieber Höhlenverein Westerheim, liebe Höhlenfreunde, liebe Festgäste,
Im Namen des Landesverbandes für Höhlen- und Karstforschung Baden-Württemberg möchte ich euch ganz herzlich zur „Neuen Beleuchtung” beglückwünschen.
Die Schertelshöhle kann auf eine lange Schauhöhlentradition zurückblicken. Sie wurde 1820 durch den 24 m tiefen Trichter namens „Kuhloch” entdeckt und befahren und bereits 1829/30 durch einen künstlichen Eingangsstollen für die Allgemeinheit zugänglich gemacht. 1902 wurden Wege ausgebaut und die Höhle dann einmal jährlich beleuchtet. 1953 beschloss man anlässlich eines Treffens des 1952 wieder neu gegründeten Albvereins, die Höhle wieder instand zu setzen. Die Treppen wurden betoniert und die Höhle elektrisch beleuchtet. Das war eine große Verbesserung gegenüber der früheren Beleuchtungen mit Kerzen, Fackeln und Karbid.
Aber die Beleuchtung machte euch Westerheimern immer wieder Sorgen. Mehrfach wurden neue Drehstromaggregate benötigt, und ab 1969 gab es mit Halogenscheinwerfern eine unglaubliche Helligkeit in der Höhle. 1986 wurde dann aus Sicherheitsgründen eine Schwachstromanlage eingebaut, die erste in einer süddeutschen Höhle.
Aber damit sollte es noch nicht genug sein. Die Höhlenforscher bemerkten schon früh, dass die Beleuchtung einer Schauhöhle auch Probleme mit sich bringt: Die in der Wärme des Lichtes gewachsenen Moose und Farne musste man immer wieder mühsam entfernen, was aber nie ganz gelang. Außerdem bot sich in der intensiv beleuchteten Schauhöhle nicht der Eindruck, den die Höhlenforscher haben, die mit ihren Stirnlampen in die Höhle gehen und dort die Räume sozusagen mit „Lichtspots” betrachten – der Wechsel von Licht und Schatten spielt eine große Rolle beim Erleben einer Höhle.
Wie erfreulich, dass sich Höhlenforscher daran machten, dieses Problem in Angriff zu nehmen und eine Höhlenbeleuchtung mit LED-Lampen zu entwickeln. Durch die LED-Beleuchtung wird nun auch die Schertelshöhle in ein völlig neues Licht gerückt, sie bietet damit den Besuchern ein neuartiges Erlebnis von der Schauhöhle.
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Bernhard Walter, Vorstand des Höhlenvereins Westerheim, eröffnet |
Festgäste bei der Wiedereröffnung der Schertelshöhle am 8. April 2017. (Fotos: Bernd Rauschmeier) |
Meine Damen und Herren – die Schauhöhlen haben heute eine sehr wichtige Aufgabe, denn durch Presse und Fernsehen wird immer häufiger über Höhlen berichtet, und jeder Naturliebhaber möchte auch einmal selbst eine Höhle sehen und erleben. In den Schauhöhlen können Besucher, gleich welcher Altersstufe, ohne Gefahr eine Höhle anschauen, sie können Fragen zur Höhlenentstehung, Geschichte, Biologie, Hydrologie und vielen andren Themen stellen und bekommen dort auch kompetente Antworten. Schauhöhlen leisten ihren Beitrag zum Höhlenschutz, indem sie über das empfindliche Geo- und Biotop Höhle berichten und dafür sorgen, dass die an der Höhlen- und Karstforschung Interessierten ihren Wissensdurst zunächst dort in Sicherheit stillen können. Zusätzlich zum Besuch der Höhle wird den Besuchern in abwechslungsreicher Form das Thema Geologie in Texten, Grafiken, Audios, Exponaten und Interaktionen vermittelt.
Hier an der Schertelshöhle bewährt sich in der Praxis, was ein Biosphärengebiet ausmacht: Natur und Mensch werden umweltverträglich zusammengebracht und erhöhen damit für jeden Besucher die Lebens- und Aufenthaltsqualität. Die Schertelshöhle, eine geologische Attraktion auf der Schwäbischen Alb, und der Höhlenverein, der die Höhle und das Rasthaus betreibt, sind wichtige Mosaiksteine im GeoPark Schwäbische Alb.
Ich wünsche nun dem Höhlenverein Westerheim weiterhin das Engagement, seine Höhle attraktiv für die Öffentlichkeit zu erhalten. Es ist in der heutigen, von virtuellen Erlebnissen am Computer gesteuerten Zeit, von großer Bedeutung, die Menschen mit der wirklichen Natur und Erlebnissen in der Natur vertraut zu machen. In diesem Sinne: Macht weiter so!
Für heute wünsche ich uns allen noch einen schönen Abend an der Schertelshöhle.”
Nach den Grußworten sangen die „Höhlenbären”, Mitglieder des Höhlenvereins Westerheim, aus voller Kehle das „Höhlenführerlied”. Anschließend gab es von Heinz Seiffert, Mitglied im Westerheimer Höhlenverein und früherer Landrat des Alb-Donau-Kreises, für geladene Gäste eine erste Höhlenführung. Danach konnten alle Besucher die Höhle anschauen, die durch die neue Beleuchtung um ein Vielfaches gewonnen hat. Man kann jedem den Besuch der Schertelshöhle nur empfehlen. (ThR – 27.04.2017)
Bericht von Christina Kirsch aus der Ulmer Südwestpresse vom 10.04.2017 im Internet unter:
www.swp.de/ulm/lokales/alb_donau/magisches-schattenspiel-14768892.html