Höhlenforschung auf der CMT in Stuttgart vorgestellt

Bei der großen Urlaubs-Messe CMT Stuttgart, der "Inter­nationalen Aus­stellung für Caravan, Motor, Touristik", gab es einen Sonder­stand zu den Themen Geo­logie und Höhle, der auf Bitte der Stadt Blau­beuren am 17. Januar 2017 von Petra Boldt, der Vor­sitzenden des LHK, mit­be­treut wurde. Sie prä­sentierte den Be­reich "Höhlen", Frau Iris Bohnacker, Blau­beuren, war fach­lich zu­ständig für den Be­reich "Geo­logie". Von den Be­suchern häufig ge­stellt wurden Fragen zum Blau­höhlen­system in Blau­beuren und zur Lage der anderen Höhlen in der Um­ge­bung. Ein Schwer­punkt ergab sich beim Thema "Blau­höhlen­system als Schau­höhle". Inter­essanter­weise sprach sich etwa die Hälfte der Gäste ge­gen eine touristische Er­schließung aus und wollte, dass die Höhle im ur­sprünglichen Zu­stand er­halten bleibt. „Man muss nicht alles dem Tourismus opfern“, war eine häufige Aussage.

Darüber­hinaus informierte Petra Boldt die Be­sucher der Messe­stands über ver­schiedene Höhlen der Schwäbischen Alb, über die organi­sierte Höhlen­forschung sowie über den Höhlen- und Fleder­maus­schutz. Zur Ver­anschau­lichung der Themen zeigt sie mit­ge­brachte Bilder, Höhlen­pläne und Karten­aus­schnitte und stellte auch die komplette Aus­rüstung des Höhlen­forschers vor. Um den Be­suchern die Warte­zeit am Stand inter­essant zu ge­stalten, lief auf einem Bild­schirm per­ma­nent der Film "10 Jahre Vetter­höhle". Erstaun­lich war, dass der größte Teil der Be­sucher ein gutes höhlen­kund­liches Wissen hatte und des­halb sehr de­tail­lierte Fragen stellte. (ThR – 10.02.2017)

CMT Stuttgart
Petra Boldt und Iris Bohnacker am Stand "Höhlen­forschung und Geo­logie" der Stadt Blau­beuren (Foto S. Dispan)
 

Durchbruch des Albabstiegtunnels bei Ulm gefeiert

Am 22. November 2016 folgte Petra Boldt, die Vor­sitzende des LHK, der Ein­ladung von Dr. Rüdiger Grube, dem Vor­sitzenden des Vor­stands der Deutsche Bahn AG, zur Feier des Durch­schlags des so­ge­nannten Alb­ab­stiegs­tunnels. Es war eine sehr feier­liche Ver­an­staltung mit einer ökumenischen Segnung und mehreren Be­grüßungen und Gruß­worten. Vor allem wurde immer wieder betont, dass der Durch­schlag früher als ge­plant statt­findet und dass auch die Kosten zur Zeit unter dem ver­anschlag­ten Be­trag liegen.
Für die LHK-Vorsitzende er­gaben sich mehrere Mög­lich­keiten, mit den ge­ladenen Gästen, darunter auch Frau Ger­linde Kretsch­mann, die Tunnel­patin, ins Ge­spräch zu kom­men und die Höhlen­forschung vor­zu­stellen. Natür­lich waren auch unsere An­sprech­partner für diesen Bau­ab­schnitt an­wesend, und sie er­wähnten mehrfach in kleineren Ge­sprächs­runden lobend den LHK und seine Einsätze.

Petra Boldt im Gespräch mit Frau Kretschmann
(Foto: M. Schnitzer)

Im Tunnelausgang bei Ulm vor Beginn der
Feierlichkeiten (Foto: P. Boldt)

Der eigentliche Durch­bruch wurde im An­schluss an die An­sprachen – ge­filmt mit einer Kamera – live auf eine Lein­wand über­tragen. Auch schon während der An­sprachen waren Film­se­quenzen von den Vor­be­rei­tungen zum Durch­stich zu sehen. Im Moment der Öffnung kamen aus Richtung Tunnel dann Laser­strahlen, viel­leicht zu inter­pretieren als „Licht aus dem Dunkeln". An­schließend gab es eine tolle Laser­schau mit stimmungs­voller Musik. Man fuhr dabei so­zu­sagen in den Tunnel ein und be­gegnete den Mineuren und den großen Arbeits­maschinen.

Nach Öffnen der dünnen Betonwand
gab es Filme über die Tunnelarbeiten (Foto: P. Boldt)

Die Durchgänge der geöffnenten dünnen
Betonwand von innen nach außen gesehen (Foto: P. Boldt)


Im Tunnel­eingang war eine dünne Beton­wand zum Ver­schluss des Tunnels er­richtet worden. Diese wurde dann vor den Augen der Fest­gäste mit viel Staub­ent­wicklung an zwei Stel­len durch­brochen. Unter minuten­langem Bei­fall der Gäste kamen nun die Mineure aus dem Tunnel und ge­sellten sich zur Fest­ge­sell­schaft. Die Be­sucher konnten zum Schluss mit einem Helm aus­ge­rüstet etwa 50 Meter weit in den Tunnel gehen. Dort liefen auf einer Lein­wand weitere Filme über die Ar­beiten im Tunnel. (ThR – 07.12.2016)

Vierfleck-Höhlen­schlupf­wespe – Höhlen­tier des Jahres 2017

Der Verband der deutschen Höhlen- und Karst­forscher e. V. und dessen Re­ferat für Bio­speläo­logie ha­ben die Vier­fleck-Höhlen­schlupf­wespe, Diphyus quadripunctorius (O. F. MÜLLER 1776) zum Höhlen­tier des Jahres 2017 gewählt.

Begattete Weibchen über­wintern in großer Zahl in Höhlen, Stollen und Felsen­kellern, wo sie meist dicht ge­drängt in Fels­spalten sitzen. Bereits ab Juni kann man sie in Höhlen finden, an­fangs auch noch zu­sam­men mit den Männ­chen, die nach der Be­gattung absterben.

Vierfleck-Höhlenschlupfwespe
Vierfleck-Höhlen­schlupf­wespen im Oberen Bühläcker­stollen (7320/2K) bei Schönaich
(Foto: H. Köble)
 

Die Körper­länge der Schlupf­wespen be­trägt 13 bis 15 Milli­meter. Die Weib­chen haben einen weißen Ring auf den Fühlern und tragen auf dem schwarzen Hinter­leib vier helle Flecken.

Die Vierfleck-Höhlen­schlupf­wespe ist aus allen deutschen Höhlen­ge­bieten be­kannt. Auf der Schwäbi­schen Alb ist sie recht häufig, und sie kommt auch in den Höhlen der Muschel­kalk-Ge­biete sowie im Keuper-Berg­land (siehe Foto) vor.     → http://www.hoehlentier.de/
ThR – 29.11.2016

Seminar "Geologie und Höhlen" für Schau­höhlenführer

Auf Einladung der Museums­gesell­schaft Schelk­lingen fand am 12. März 2016 das 6. Seminar für Schau­höhlen­führer des Landes­ver­bands für Höhlen und Karst­for­schung in Baden Württem­berg statt, diesmal zum Thema ";Geo­logie und Höhlen";. Unser Gast­geber, die Museums­ge­sell­schaft Schelk­lingen, hatte als Ver­anstaltungs­ort zu­erst den Ritter­saal im ehe­maligen Spital zum Hl. Geist ge­plant, welcher aber wegen der hohen An­melde­zahl zu klein ge­we­sen wäre. So mussten die 50 an­ge­reisten Teil­nehmer auf den großen Saal im Rat­haus von Schelklingen aus­weichen.

Seminarteilnehmer
Seminarteilnehmer im Großen Saal des Schelklinger Rathauses (Foto: Petra Boldt)
Referenten
S. Roth, J. Duckeck, R. Blumentritt, H. M. Luz und E. Sobkowiak (Foto: Petra Boldt)
 

Eine tolle Überraschung bot uns die Museums­ge­sell­schaft als Ein­stieg in das Seminar, nämlich einen Spazier­gang durch den "Hohle Fels"; in 3-D-Technik. Der Film endete mit einer Auf­sicht auf die auf­ge­schnittene Höhle. Das war einmal etwas ganz Neues und ist zum Bei­spiel auch ge­eignet, um die Höhle während der Fleder­maus-Schutz­zeit im Winter dem Publikum zu zeigen.

Die Referenten waren Jochen Duckeck vom Höhlen- und Heimat­verein Laichingen und Dr. Sieg­fried Roth, der Ge­schäfts­führer des Geo­Parks Schwäbische Alb.

Am Vormittag standen, ver­mittelt von Jochen Duckeck, die Grund­lagen der Geo­logie, deren Geschichte, ihre Arbeits­methoden, die Platten­tektonik, die Ge­steins­bildung und die Ent­stehung der süd­deutschen Schicht­stufen­landschaft auf dem Programm.

Am Nachmittag stellte zunächst Dr. Sieg­fried Roth den UNESCO Global Geo­Park Schwäbische Alb und seine Be­deutung für die Ver­marktung der Schau­höhlen vor. Da­nach re­ferierte wieder Jochen Duckeck, und zwar über die Ver­karstung der Schwäbischen Alb und über Höhlen­inhalte.

Mittagessen
Gemeinsames Mittagessen in der Sport­heim-Gast­stätte mit (vorne rechts) Schelklingens Bürger­meister U. Ruckh (Foto: Otto Schwabe)
Gruppenbild vor dem Stadtmuseum Schelklingen
Nach Besichtigung des Stadt­museums ver­sammelten sich die Teil­nehmer zum Gruppen­bild vor dem Rat­haus (Foto: Otto Schwabe)
 

Zum Mittagessen hatte uns die Museums­gesell­schaft ins Sport­heim ein­ge­laden, wo wir uns alle von den an­spruchs­vollen Themen ein wenig er­holen konnten. Da­nach hatten die Seminar­teil­nehmer die Ge­legen­heit, sich unter Führung von Reiner Blumen­tritt und Win­fried Hanold das Stadt­museum an­zu­schauen. Für die kleinen Pausen zwischen den Re­feraten hatte die Stadt Blau­beuren im kleinen Sitzungs­saal Kaffee, kalte Ge­tränke und Butter­brezeln be­reit­gestellt.

Ganz herzlicher Dank geht an unsere beiden Referenten Jochen Duckeck und Sieg­fried Roth, an die Museums­ge­sell­schaft, ver­treten durch Reiner Blumen­tritt und Win­fried Hanold, für die tolle Organi­sation, das leckere Mittag­essen und die Museums­führung, so­wie an die Stadt Schelk­lingen, ver­treten durch Herrn Edgar Sobkowiak, für die Be­reit­stellung der Räum­lich­keiten und die kleinen Stärkungen. Es war eine sehr ge­lungene Ver­anstaltung. Petra Boldt – 19.04.2016

Seminar "Lichtquellen für Höhlen­forscher"

Seminarteilnehmer
Teilnehmer und Referenten ver­gleichen das Licht ver­schiedener LED-Lampen
Tobias Bosset: Mini
Tobias Bossert stellt seine "Mini" vor
 

Am Wochenende 4. bis 6. Dezember 2015 fand im Römer­stein­haus bei Donn­stetten auf der Schwäbischen Alb ein Seminar über die Be­nutzung von Licht­quellen in Höhlen statt. Ver­an­staltet wurde das Seminar vom Landes­ver­band für Höhlen- und Karst­forschung Baden-Württem­berg unter Mit­arbeit des Höhlen­ver­eins Blau­beuren und mit Unter­stützung der Natur­freunde Stuttgart-Botnang.

Die Vortragenden Tobias Bossert, Knut Brenn­dörfer, Gott­fried Buch­egger und Thomas Soczka-Guth in­form­ierten die ins­ge­samt 16 Teil­nehmer über so gut wie alle theo­re­tischen und prak­tischen As­pekte des Lampen­de­signs und die da­zu­ge­hörige Batterie­technik. Vor allem die lang­jährigen und weit­reichenden Er­fahrungen von Tobias Bossert führten zu ein­drück­lichen Er­kennt­nissen über die ergo­no­mischen Er­forder­nisse einer Lampe im dunklen, schwierigen Ge­lände.
Breiten Raum nahm auch der Er­fahrungs­aus­tausch der Teil­nehmer ein, und man ver­ein­barte für die Zu­kunft eine wesent­lich engere Zu­sammen­ar­beit bei der Ent­wicklung neuer und besserer Lampenkonzepte.

Akkuarten und -größen
Thomas Soczka-Guth referiert zum Thema "Mit­geführte Energie – unter­schied­liche Akku­arten und -größen". (Fotos: Markus Boldt)
 

Die verschiedenen Themen waren:

  • Eigenschaften von Licht­quellen: Acetylen­flamme – Glüh­birne – LED.
  • Eigenschaften von Energie­trägern: Karbid – Trocken­batterien – Akkus. Lam­pen für unter­schied­liche Auf­gaben: Fort­be­wegung – Aus­leuchten – nicht Blenden.
  • Benötigter Licht­strom: Vom engsten Schluf bis zur größten Halle.
  • Mitgeführte Energie: Unter­schied­liche Akku­arten und –größen.
  • Lichtverteilung: Gebündelt, diffus und/oder kombiniert.
  • Lichtfarbe: Neutral – farb­stichig, kälter – wärmer.
  • Demonstration von unter­schied­lichen Lampen­typen im Freien (z.B. im Wald).
  • Vorstellung eines Eigenbau-Lampen­pro­jekts des Höhlen­ver­eins Hall­statt-Ober­traun und weiterer Projekte.

(Petra Boldt – 14.12.2015)