Fledermaustag am Höfohaus des Höhlenvereins Blaubeuren
Am Sonntag, den 30.9.2018 findet ab 10.00 Uhr der diesjährige Fledermaustag des Höhlenvereins Blaubeuren am Höfohaus in Seißen statt.
Petra Heusel und Ralf Krist, Referenten für Fledermausschutz des Landesverbandes für Höhlen- und Karstforschung in Baden-Württemberg e.V., werden wieder mit ihren Pfleglingen dabei sein. Man kann ihnen alle Fragen über Fledermäuse stellen, die man schon immer beantwortet haben wollte.
Natürlich dürfen unsere kleinen und großen Gäste auch wieder basteln, Baumfledermäuse und Fledermäuse aus Papier stehen auf dem Programm.
Eine interaktive CD über Fledermäuse von der Arge Fledermausschutz steht unserem Gästen zum „selber lernen und spielen“ auf mehreren Rechnern zu Verfügung.
Gegen 14.00 Uhr ist Gaston, die erfrischend frech und mit schwäbisch-herbem Charme nörgelnde Fledermaus zus Gast. Ob im Zwiegespräch mit dem Bauchredner Markus Winter oder in der direkten Diskussion, wenn sich Gaston mit einer echten Fledermaus unterhält: viel Spaß, Unterhaltung für Alt und Jund, sowie neue Einsichten in die Welt dieser wundervollen, aber leider bedrohten Höhlentiere, sind garantiert.
Natürlich ist auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Die Mitglieder des Höhlenvereins Blaubeuren bewirten Sie an diesem Tag mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen, sowie Leckerem vom Grill.
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Pfleglinge zu Gast |
Gaston |
Junior-Ranger-Tag am 13. Juni 2018 in Hütten
Nach dem Muster des „Tags der Artenvielfalt“, der alle zwei Jahre vom Arbeitskreis Alb-Donau-Kreis im Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg veranstaltet wird, fand am 13. Juni 2018 am und im Infozentrum des Biosphärengebiets in Hütten der Junior-Ranger-Tag statt. Die Veranstaltung wurde von der zum Regierungspräsidium Tübingen gehörenden Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwäbische Alb ausgerichtet. Vor Ort organisiert hat den Tag Uta Dannecker mit ihrem Team vom Infozentrum Hütten. Jochen Rominger, Bildungsreferent vom Münsinger Biosphärenzentrum, begrüßte die Lehrer, Lehrerinnen, Helfer und Kinder. Er war begeistert von der so gut organisierten Veranstaltung.
Beim Junior-Ranger-Tag ging es um die Vielfalt auf der Schwäbischen Alb und um Nachhaltigkeit, insbesondere um die Erkundung der natürlichen Lebensräume Acker, Bach, Höhle, Wacholderheide, Wald und Wiese. Es nahmen 120 Kinder aus den Grundschulen von Schelklingen und Schmiechen sowie aus den Vorschulklassen der Kindergärten von Justingen und Ingstetten teil.
Folgende Naturführer waren dabei: Jagdpächter in Hütten Max Raiber von der Jägervereinigung Ehingen, Höhlenforscherin Petra Boldt vom Höhlenverein Blaubeuren, die an diesem Tag auch den Landesverband für Höhlen- und Karstforschung in Baden-Württemberg e. V. vertrat, Naturpädagogin Uta Kramer sowie vom Nabu Andrea Klemer, vom BUND Heidi Bossert und Tina Weixler und vom Biosphärengebiet Carina Kistenfeger.
Die Kinder schwärmten zunächst in Gruppen in die Natur aus und vertieften später die Themen in sogenannten Werkstätten. Jeder Lebensraum wurde mit den dort vorkommenden Tieren und Pflanzen verknüpft und dann in den Werkstätten vorgestellt.
Ich stellte den Schulkindern der vierten Klassen, die ca. 10 Jahre alt waren, am Beispiel der Bärentalhöhle den „Lebensraum Höhle“ vor. Die Höhle wurde auf den ersten vierzig Metern befahren, also bis zum „Korkenzieher“. Gerade in diesem Abschnitt der Höhle gab es eine Vielzahl von Tieren zu entdecken. Im Infozentrum konnten die Kinder dann die einzelnen Tiere noch einmal auf Bildtafeln betrachten, und ich habe mit Hilfe des neuen LHK-Posters „Geotop Höhle als außerschulischer Lernort“ den Bio- und Geotop Höhle noch einmal ausführlicher beschrieben.
Ganz nach dem Motto „Nur was man kennt, kann man auch schützen“ denke ich, dass es ein sehr gelungener Tag war, der allen Beteiligten viel Spaß gemacht hat.
Text und Bilder: Petra Boldt
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Treffpunkt im Hof des Biosphären-Infozentrums Hütten | In der Bärentalhöhle |
Rettungsstollen am Lämmerbuckeltunnel
Über die Presse wurde der LHK über Arbeiten am Lämmerbuckeltunnel auf der A8 aufmerksam (→ Bericht Stuttgarter Zeitung)
Deutschlands ältester Straßentunnel soll sicherheitstechnisch durch zwei Rettungsstollen aufgerüstet werden, um die Fluchtwege aus dem Tunnel zu verkürzen (→ HP Baden-Württemberg)
Auf Anfrage der Vorsitzenden Petra Boldt beim Regierungspräsidium Stuttgart wurde sie schließlich an den Bauleiter dieses Projektes weiter verwiesen.
Dieser hatte bereits von den erfolgreichen Einsätzen beim Anfahren von Karststrukturen beim Bau der ICE-Trasse Merklingen-Ulm erfahren und war interessiert an einem Kennenlernen.
Am 18. April fand ein erster Besprechungstermin vor Ort statt. Drei Vertreter des LHK trafen sich mit dem Bauleiter im Baubüro, durften dort Pläne einsehen und sich ein Bild der Baustelle machen.
Nach einem beiderseitigen Erfahrungsaustausch führte der Geologe zur Baustelle.
Der erste und kürze der beiden Rettungsstollen ist schon fast fertig gestellt. Nach Aussage des Geologen wurden bisher keine größeren Karststrukturen angefahren. Allerdings treten im jetzigen Arbeitsbereich verstärkt Spalten auf, weshalb nur noch in Abschnitten von einem Meter gesprengt wird. Mit dem Bau des zweiten Rettungsstollens soll im Mai begonnen werden. Es ist auf dem Areal des Hauses Lämmerbuckel der „Lämmerbuckelschacht“ bekannt, von dem man weiß, dass es eine Verbindung zum Tunnel gab. Am Ende des Treffens wurden gegenseitig Kontaktdaten ausgetauscht, so dass der LHK schnell informiert werden kann, sollte eine Höhle gefunden werden. (yb 25.04.2018) |
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Petra Boldt untersucht eine frei gelegte Spalte (Foto: Yvonne Bleher)
Schauhöhlenführer-Seminar an der Schertelshöhle am 17. März 2018
Seminar "Höhlenlehm und Höhlentiere" für Schauhöhlenführer
Der Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Baden-Württemberg als Veranstalter und der Höhlenverein Westerheim als Gastgeber hatten am 17. März 2018 zum 7. Seminar für Schauhöhlenführer in das Rasthaus bei der Schertelshöhle geladen.
"Wenn ich meine Jugendlichen bitte, mir von ihren Höhlen-Erkundungen eine Lehmprobe mitzubringen, dann schauen sie erst mal ganz verständnislos", erzählt Petra Boldt. "Aber das ist doch dort der gleiche Dreck, der sich so schwer aus den Klamotten wieder raus waschen lässt", heißt es dann erst mal. Wird dann die Probe zu Hause untersucht, kommen die Kids aus dem Staunen nicht mehr raus. Was auf den ersten Blick bekannt schien, ist doch immer wieder ganz was anderes.
Damit die Höhlenführer ihren Besuchern nicht immer nur den Standard-Text runter leiern, sondern ihren Gästen die Augen öffnen und sie in den Bann der faszinierenden Details ziehen können, gibt es spezielle Fortbildungen.
34 wissensdurstige Teilnehmer trudelten nach und nach in neblig-verschneiter Landschaft im Nordwesten Westerheims im Höhlenrasthaus ein. Kurze Erholung von der winterlichen Anfahrt und erstes Kennenlernen bei Kaffee und Butterbrezeln waren das Vorprogramm. Bunt gemischt war der Teilnehmerkreis aus ganz Baden-Württemberg. Profis von "Großbetrieben" wie der Bärenhöhle oder Idealisten aus kleinen Orten wie Gutenberg. Reine Ehrenamtliche oder (Neben-)Berufsführer.
Der UNESCO-Welterbe-Status der Eiszeithöhlen hat dort ein großes Besucherinteresse geweckt und dadurch Bedarf an neuen Höhlenführen geschaffen. Auch die anderen Höhlen erhoffen sich jetzt mehr Gäste.
"Mehr als Dreck: Die lange Entstehungsgeschichte des Höhlenlehms" nannte Winfried Hanold sein Referat. Damit gab er den Teilnehmern am Vormittag ein solides Wissens-Fundament zu Geologie und Verkarstung der Schwäbischen Alb.
Die Mittagspause bot Stärkung bei Leberkäs (oder auch fleischlos Gemüse-Maultaschen) und Kartoffelsalat mit Weck und Soß. Ein bißchen Bewegung und Gespräche machten den Kopf wieder aufnahmebereit.
Sympathie für alles, was da an kalten dunklen Orten wenig krabbelt und fliegt, sondern meist nur energiesparend lauert, entfachte dann nachmittags Hannes Köble mit seinem Bildvortrag "Höhlentiere".
Fachsimpelei unter den Teilnehmern brachte wertvolle Tipps. Abgerundet wurde das Fortbildungs-Paket durch die Befahrung der Schertelshöhle mit Erfahrungsaustausch über LED-Einbau. Zum Mitnehmen gab es die neuen Schauhöhlen-Poster mit QR-Codes und Infobroschüren einzelner Höhlen. Dann am Schluss natürlich auch noch die Teilnahme-Zertifikate.
Wie gewinnt man die Jugend und neue Mitglieder?
Verglichen mit einer respektablen Feuerwehr-Uniform oder der feschen Tracht einer Musikkapelle macht ein lehmiger Schlaz natürlich nichts her. (Schlaz = Fachbegriff für strapazierfähige Höhlenforscher-Bekleidung.) Aber Höhlenforschung ist die Raumfahrt des kleinen Mannes. Da kann man mit heroischen Exkursionen noch neue "Welten" entdecken. Und so eine heimische Lehmprobe lässt sich leichter beschaffen als Mondstaub aus dem All.
Sonja Thümer, Schertelshöhle Westerheim
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Foto: Sonja Thümer |